Klein: "Erinnerung an die Verbrechen vom 9. November 1938 ist heute aktuell wie nie"

Typ: Pressemitteilung , Datum: 08.11.2023

Anlässlich des 85. Jahrestages der Verbrechen vom 9. November 1938 betont Felix Klein, dass die Erinnerung daran heute leider so aktuell wie nie ist. Denn heute, im Jahr 2023, werden hierzulande wieder Davidsterne an Haustüren von jüdischen Familien geschmiert. Felix Klein nimmt dazu wie folgt Stellung:

„85 Jahre liegen die Gräueltaten vom 9. November 1938 nun zurück – und doch ist die Erinnerung daran auf schreckliche Art und Weise so aktuell nie zuvor. Denn heute, im Jahr 2023, werden hierzulande wieder Davidsterne an Haustüren von jüdischen Familien geschmiert. Jüdinnen und Juden wagen es nicht mehr, eine Mesusa an ihrer Haustür zu befestigen, ihre Kinder in die Kita zu schicken oder ihren Namen bei der Bestellung von Essen über einen Bringdienst zu nennen. Seit dem 7. Oktober 2023 sind wir so erschreckend nah an den 9. November gerückt, dass ich mit allem Nachdruck Staat und Gesellschaft dazu aufrufen möchte, alles dafür zu tun, dass Jüdinnen und Juden in unserem Land und in der ganzen Welt frei und in Sicherheit leben können. Historisch bedingt trägt Deutschland dafür eine ganz besondere Verantwortung. Insgesamt starben am 9. November 1938 sowie an den folgenden Tagen in Deutschland mehr als 1.300 Menschen, rund 30.000 Jüdinnen und Juden werden verhaftet oder in Konzentrationslager verschleppt. Mehr als 1.400 Gottes- und Gemeindehäuser werden zerstört, tausende Geschäfte verwüstet. Es sollte nur der Beginn sein für ein Grauen, das in der Geschichte bis heute ohne Gleichen ist.“