Klein: Wir können nur eine Zukunft gestalten, wenn wir unsere Vergangenheit kennen

Typ: Pressemitteilung , Datum: 27.01.2022

Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, äußert sich anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Januar:

"Wir können nur eine Zukunft gestalten, wenn wir unsere Vergangenheit kennen. Und wir können unsere Gesellschaft, wie sie heute ist, nur verstehen, wenn wir uns an unsere Geschichte erinnern. Die unfassbaren Verbrechen der NS-Zeit, die industrialisierte Ermordung von Millionen Menschen, gehören zur deutschen Geschichte und prägen unser Verständnis von Demokratie, Freiheit, Recht und Unrecht und damit unsere ganze Gesellschaft bis heute. Schon deshalb ist der Ruf einzelner Stimmen nach einem Schlussstrich so derart unsinnig.

Ganz wichtig ist dabei aus meiner Sicht eine Erinnerungskultur, die nicht in Ritualen erstarrt, sondern die Herzen erreicht und in der es nicht um Schuld geht, sondern um Verantwortung. Und Verantwortung fördern wir auch, indem wir auf das Leben setzen, auf Begegnung, Erleben, Austausch und Neugier. Vertrautheit mit jüdischem Leben als Teil der Vielfalt in Deutschland ist eines der wirksamsten Mittel gegen Antisemitismus. Darum setze ich mich auch dafür ein, dass wir den Schwung aus dem vergangenen Jubiläumsjahr 1700 Jahre jüdisches Leben mitnehmen und daran mit vielfältigen Aktivitäten anknüpfen und diese fortsetzen."