Felix Klein äußert sich zum vereitelten Anschlag auf die Synagoge in Hagen an Jom Kippur
Pressemitteilung 16.09.2021
Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein zum vereitelten Anschlag auf die Synagoge in Hagen:
"Ich bin entsetzt über neuerliche Pläne für einen Anschlag auf eine Synagoge an Jom Kippur. Ich hätte mir gewünscht, dass der schreckliche Anschlag von Halle vor zwei Jahren, ebenfalls am höchsten jüdischen Feiertag, eine Wende bedeutet hätte – aber das ist offenbar leider nicht der Fall. Diese erneute Bedrohung jüdischen Lebens ist alarmierend. Zugleich bin ich erleichtert, dass durch die gute Ermittlungsarbeit und das Einschreiten der Sicherheitsbehörden in Hagen Schlimmeres verhindert werden konnte. Deutlich wird hier einmal mehr, dass die Bedrohung vielschichtig ist und von verschiedenen Seiten kommt: War der Anschlag von Halle rechtsmotiviert, so ist der vereitelte Anschlag in Hagen offenbar dem islamistischen Milieu zuzuordnen. Ein hohes Maß an Wachsamkeit ist hier erforderlich – bei den Sicherheitskräften ebenso wie in der Zivilgesellschaft. Die Maßnahmen, die unmittelbar nach Halle zum besseren Schutz jüdischen Lebens auf den Weg gebracht wurden, sind gut und wertvoll. Doch zeigt sich am Fall von Hagen erneut, dass diese Maßnahmen, wie auch die Beschlüsse des Kabinettsausschusses gegen Rechtsextremismus und Rassismus, nun dringender denn je der Umsetzung bedürfen. Und wir müssen natürlich ständig prüfen, ob die getroffenen Maßnahmen ausreichend sind."