Felix Klein gedenkt anlässlich des zweiten Jahrestages der Opfer des schrecklichen Attentats von Halle
Pressemitteilung 08.10.2021
Felix Klein anlässlich des zweiten Jahrestages des Attentats von Halle am 9. Oktober:
"Zwei Jahre ist es nun her, dass der Attentäter von Halle zwei Menschen tötete, die 52 Gläubigen in der Synagoge in Todesangst und eine ganze Nation in Schockzustand versetzte. Ich hatte gehofft, dass dieser schreckliche Anschlag eine Wende bedeuten würde. Leider war das nicht der Fall. Unsere Gesellschaft wird weiter von antisemitischen Angriffen und Anfeindungen erschüttert. Erst vor kurzem konnte die Polizei einen offenbar geplanten Anschlag auf die Synagoge in Hagen verhindern – wieder am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur. Immer wieder werden Menschen auch allein deshalb angegriffen und diskriminiert, weil sie eine Kippa oder einen Davidstern tragen. Das ist entsetzlich.
Wir alle müssen deshalb wachsam sein, die Sicherheitskräfte ebenso wie die Zivilgesellschaft. Die Hintergründe solcher Taten müssen gründlich aufgearbeitet werden, um besser zu verstehen, wie wir sie künftig verhindern können. Das sind wir den Betroffenen des Anschlags schuldig, unserer ganzen Gesellschaft und den nachwachsenden Generationen. Denn Antisemitismus und Rechtsextremismus richten sich nicht nur gegen Jüdinnen und Juden. Sie greifen unsere demokratische Grundordnung und damit unsere Zukunft an. Nach eineinhalb Jahren Pandemie gilt heute umso mehr: Lassen wir uns nicht spalten, halten wir zusammen. Ohne Angst verschieden sein zu können ist die Grundlage und Ziel unserer freiheitlichen Gesellschaft. In diesem Sinne gedenken wir heute der Opfer von Halle."