Felix Klein und Nancy Faeser verleihen Ehrenamtspreis für jüdisches Leben in Deutschland

Typ: Termine , Datum: 14.11.2022

Felix Klein hat gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser jeweils eine Initiative aus Halle und aus Hamburg mit dem Ehrenamtspreis für jüdisches Leben in Deutschland ausgezeichnet. Der von Klein ausgelobte Preis wurde in diesem Jahr erstmals verliehen.

Felix Klein hat gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Ehrenamtspreis für jüdisches Leben in Deutschland verliehen. In seiner Funktion als Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus hat Felix Klein den Preis in diesem Jahr ins Leben gerufen, um auch über das Ende des Festjahres 2021 hinaus an die Sichtbarmachung jüdischen Lebens in Deutschland anzuknüpfen. Ausgezeichnet wurden bei der festlichen Verleihung im Max-Liebermann-Haus in Berlin in den zwei Kategorien des Preises jeweils eine Initiative aus Halle und aus Hamburg. Beide Preise sind mit einem Preisgeld von 5.000,- Euro dotiert.

Felix Klein sagte: "Die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und die Bekämpfung des Antisemitismus haben in Deutschland höchste Priorität. Trotzdem darf sich der Blick nicht allein auf die Vergangenheit verengen, wenn es um jüdisches Leben in Deutschland geht. Das Festjahr ‚1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ hat gezeigt, was für ein vielseitiges und starkes jüdisches Leben sich bei uns wieder etabliert hat und dass sich viele, insbesondere ehrenamtliche Organisationen, der Pflege, dem Brauchtum, und neuen Wegen jüdischer Kultur und Lebensweisen widmen.  Um diese Vielfalt und dieses Engagement zu würdigen, habe ich den Ehrenamtspreis für jüdisches Leben gestiftet."

Nancy Faeser sagte: "Die Gegenwart ist von ihrer Geschichte nicht zu trennen. Sie ist indes kein zufälliges Produkt, sondern geht auf Entscheidungen zurück, die in Politik und Gesellschaft getroffen werden. Als Politikerin und als Bundesinnenministerin bin ich davon überzeugt, dass wir alle mit unseren Entscheidungen aktiv zum Gelingen unserer Gesellschaft beitragen können. Dass Jüdinnen und Juden in Deutschland heute wieder mit selbstbewusster und hörbarer Stimme sprechen, geht auf solche Entscheidungen zurück. Ich gratuliere den Preisträgern des Ehrenamtspreises für jüdisches Leben des Jahres 2022 herzlich. Ich wünsche mir, dass Ihre Beispiele viele Nachahmer finden."

In seinem Grußwort sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster: "Ich selbst bin immer wieder beeindruckt, mit welchem Selbstbewusstsein gerade junge Menschen jüdisches Leben sichtbar machen und damit zeigen, dass das Judentum zu Deutschland gehört. Wichtig ist, dass diese Initiativen über den eigenen Horizont hinausdenken und die ganze Gesellschaft in den Blick nehmen – ein Kunststück, dass die beiden Gewinnerprojekte in besonderer Weise vollbringen."

Vertreterinnen und Vertreter der siegreichen Initiative "Jüdischer Salon am Grindel e.V" stehen zwischen Nancy Faeser (l.) und Felix Klein (3.v.r.) Vertreterinnen und Vertreter der siegreichen Initiative "Jüdischer Salon am Grindel e.V" stehen zwischen Nancy Faeser (l.) und Felix Klein (3.v.r.) (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Hennig Schacht Vertreterinnen und Vertreter der siegreichen Initiative "Jüdischer Salon am Grindel e.V" stehen zwischen Nancy Faeser (l.) und Felix Klein (3.v.r.)

Der Preis in der Kategorie unter 27 Jahre geht an junge Hallenserinnen und Hallenser von der Projektgruppe "Jüdisches Halle - gestern und heute". Die jungen Leute aus Halle haben sich aus der Erfahrung des schrecklichen Attentats an Jom Kippur auf die dortige Synagoge heraus dazu entschieden, sich zu engagieren. Der Anschlag hat sie veranlasst, sich mit den Spuren jüdischen Lebens in Halle vertraut zu machen und eine App zu entwickeln, die dies auch allen Interessierten vermitteln kann.

Hieraus ist inzwischen weit mehr entstanden: Die Gruppe bietet ein Bildungsangebot für Jugendliche an und vernetzt jüdische und nichtjüdische Menschen. Ihre Arbeit macht lokales jüdisches Leben sichtbar und hilft damit, Vorurteile abzubauen. 

Mit dem Preis in der Kategorie über 27 Jahre wird der "Jüdische Salon am Grindel e.V." ausgezeichnet. Der Hamburger Verein ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs, sowohl in Bezug auf jüdische Kultur und deren Vielfalt als auch auf unterschiedliche Perspektiven darauf. Hier werden Menschen angesprochen, die bislang vielleicht kaum Berührung mit jüdischem Leben hatten. Hier wird bewusst versucht, Unbekanntes zusammenzubringen und das offene Gespräch miteinander gepflegt.

Beide Siegerteams stehen für ein weltoffenes und demokratisch motiviertes ehrenamtliches Engagement.