Felix Klein hält Fragen zu jüdischem Leben in Deutschland beim Einbürgerungstest für elementar

Typ: Pressemitteilung , Datum: 10.04.2024

In der Debatte um neue Fragen im Einbürgerungstest spricht sich Felix Klein für die Aufnahme von Fragen zu jüdischem Leben in Deutschland aus. Zwar lasse sich eine Gesinnung auch bei Abfrage verbergen, Deutschland sende so aber ein wichtiges Signal an Einbürgerungs­kandidaten. Felix Klein nimmt wie folgt Stellung:

"Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat eine Überarbeitung des staatlichen Einbürgerungstests angekündigt. Künftig soll es auch Fragen zum Holocaust, zum Existenzrecht Israels sowie zum jüdischen Leben in Deutschland geben. Ich begrüße diese Initiative ausdrücklich. Die Zahl antisemitischer Vorfälle ist in unserer Gesellschaft auf beängstigende Weise angestiegen. Zuletzt Corona und der russische Angriff auf die Ukraine,  aktuell nun der Gaza-Krieg wirken hier geradezu wie Brandbeschleuniger.

Diese Tatsache bei der Einbürgerung unberücksichtigt zu lassen, wäre ein falsches Signal. Denn allen, die in diesem Land heimisch werden wollen, sollte von Anfang an deutlich werden: In Deutschland wird jüdisches Leben gewertschätzt, hier wird Israel nicht dämonisiert, hier steht Holocaustleugnung unter Strafe. Und das ist gut so. Denn damit wird zugleich deutlich, dass Fragen zu jüdischem Leben ebenso wichtig sind, wie die Themen, die seit jeher Gegenstand des Einbürgerungstest sind, wie etwa zu ‚Leben in der Demokratie‘ , ‚Geschichte und Verantwortung‘ und ‚Mensch und Gesellschaft‘, wo es beispielsweise auch um die Gleichberechtigung von Mann und Frau geht. Und völlig klar ist dabei auch: Natürlich kann in Antworten die echte Gesinnung verborgen werden. Aber durch den Test macht die Bundesrepublik Deutschland klar, welche fundamentalen Werte sie vermittelt und was von sie von ihren Bürgern erwartet."